Am Ende der Veranstaltung waren es doch fast 60 Personen, die zur ISEK Veranstaltung der UWG-Hausen kamen, um dem Vortrag des Referenten und Bürgermeisterkandidaten Thomas Schmitt zum Thema integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zu folgen.
Schmitt begrüßte zu Beginn des Vortrags den anwesenden 2. Bürgermeister Bernd Ruppert, Gemeinderäte unterschiedlicher Fraktionen und die zahlreichen Bürger. Das integrierte Städteentwicklungskonzept kurz ISEK genannt ist im Übrigen ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden Hausen und Heroldsbach — und soll helfen Orts- und Dorfkerne wiederzubeleben und mögliche brachliegende Flächen und Leerstands-Gebäude einer neuen oder geänderten Verwendung zuzuführen. Dabei können die beiden Gemeinden für ihr Ortsgebiet unabhängig handeln. Weiter erläuterte Schmitt, dass ISEK als Plattform von Handlungsfeldern, die aus der Konzepterstellung abzuleiten sind und für die Bewilligung von Fördermitteln wichtige Voraussetzungen sind. Thomas Schmitt erläuterte den Status von ISEK in Hausen.
Derzeit sind zwei Ing.büros damit beauftragt die planerischen Grundlagen zu erarbeiten, um der Gemeinde Handlungsfelder vorzuschlagen. Ca. 800 private Haushalten wurden nach dem Zufallsprinzip Fragebögen zugesandt, um deren Meinung abzufragen. Im Mai 2018 gab es eine Auftaktveranstaltung bei den ersten Ergebnissen vorgestellt wurden. Es wurde eine Lenkungsgruppe bestehend aus Repräsentanten der Vereine, Politik und Vertretern anderen gesellschaftlichen Gruppen gegründet, die als Bindeglied zwischen der Gemeinde und den Planungsbüros aktiv sind und die unterschiedlichen Interessen bündeln. Des Weiteren berichtete er, dass ein Verkehrsplaner hinzugezogen wurde. Dorfbegehungen unter Einbindung der Bürger fanden im Sommer 2018 in den Ortsteilen Hausen und Wimmelbach statt.
Eine Erkenntnis ist die unterschiedliche Entwicklung beider Ortsteile. Während sich Hausen als ein kompakt gewachsenes Dorf um den Ortskern in der Hauptstraße darstellt, stellt sich die Entwicklung vom Ortsteil Wimmelbach eher als an ein an der Hauptverkehrsachse B 470 gewachsenes Dorf dar. Die Bürgerbefragung ergab ein hohes Zufriedenheitspotential. Hausen wird als attraktiver Wohnstandort im Regnitztal geschätzt. Die notwendige Infrastruktur wie Nahversorgung mit Geschäften, Ärzten, öffentlicher Infrastruktur wie Grundschule, Kindergärten sowie dem aktiven Vereinsleben decken notwendige Voraussetzungen zu einer hohen Lebensqualität ab. Hausen hat zudem seit Jahrzehnten eine stabile Bevölkerungsstruktur, die sich um die Einwohnerzahl von 3.700 Einwohnern mit ansteigender Altersstruktur bewegt. Die Verkehrssituation wird als problematisch empfunden.
Schmitt ging dann auf einzelne Handlungsfelder ein und zeigte mögliche Entwicklungsszenarien zum Verkehrswegekonzept, Baulandschaffung, Ausbau KiTa, betreutes Wohnen sowie den erheblichen Sanierungsbedarf öffentlicher Gebäude wie Sport- und Gemeindezentrum, Schule.
„Unseren Kindern sind mit den dürftig ausgestatteten Spielplätzen die Spielmöglichkeiten genommen, weswegen Familien bereits in die Nachbargemeinden ausweichen deren Spielplätze mit Fördermitteln ausgebaut wurden. Diese Konzepte könne man auch in Hausen umsetzen“
Thomas Schmitt
Auf das im Rahmen von ISEK für Hausen festgelegte „Leuchtturmprojekt“ KRONE ging er besonders ein und erläuterte seine Vorstellung von der Nutzung des Anwesens als Begegnungsstätte für kulturelle Veranstaltungen sowie als Versammlungsort für die zahlreichen Vereine.
Schmitt schlägt vor, für alle öffentlichen Neubauten wie Schule mit Mehrzweckhalle, Senioren-Standort und Rathaus die Voraussetzung für klimafreundliche, energie- und ressourcenschonende Möglichkeiten zu schaffen und im Rahmen von ISEK Fördergelder zu beantragen. Die seit Jahren mangelnde Umsetzung durch die Gemeindeverwaltung hob er hervor und betonte, dass die UWG hierzu mehrfach konstruktive Geschäftsanträge gestellt habe.
Er fasste dann die noch offenen Handlungspunkte von ISEK zusammen und verwies auf den fehlenden Abschluss der Planungsarbeiten sowie der noch offenen Präsentation in der Öffentlichkeit. Die Nachfrage, ob denn ISEK auch planerische Aktivitäten zum Hochwasserschutz beinhaltet, wurde verneint. Thomas Schmitt, erklärte dass dieses Thema gesondert beauftragt wurde und in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Heroldsbach zu entwickeln sei. Ergebnisse hierzu stehen aus.
Nach Beantwortung weiterer Fragen zur Nordumgehung, Fahrradwegausbau endete der diskussionsreiche Vortrag mit viel Applaus für den Referenten.