Wohnen im Alter in der Gemeinde Hausen

Wohnen im Alter“ war das Thema eines Vortrags im „Schwarzen Amboss“ in Hausen. Schwache Beine, zitternde Hände, wie kommen ältere Menschen in ihrer eigenen Wohnung am besten zurecht. Bürgermeisterkandidat Thomas Schmitt von der UWG Hausen hatte dazu als Referent Mathias Abbe von der Genossenschaft „Wir für uns“ aus Heroldsbach eingeladen um über die verschiedensten Möglichkeiten des Wohnens im Alter sowie über Umbaumaßnahmen der eigenen vier Wände zu informieren.

Wohnen im Alter in der Gemeinde Hausen – 2020

Dass die Resonanz auf diesen Vortrag so zahlreich war, überraschte die Veranstalter. „Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause bleiben“ sagt Thomas Schmitt in seiner Begrüßung und deshalb müssen wir die Lebensräume vor Ort ausbauen und ein wesentlicher Aspekt dabei sind barrierefreie Wohnungen“.

Ab 2031 werden lt. bayrischem Landesamt für Statistik mehr als 30 % der Menschen im Gemeindegebiet über 65 Jahre alt sein. Die größte Herausforderung dabei sei das Anpassen der Wohnungen.

Prognose für Alterswachstum (Quelle: ISEK)

Ein solcher Umbau ist eine große Investition für so manches knappe Rentnerbudget meint Abbe, doch es erleichtert den Alltag. Ziel eines altersgerechten Umbaus ist an erster Stelle die Barrierefreiheit, also möglichst keine Stufen, sondern ein Treppenlift und Rampen am Eingang. Machen kann man hier viel so Abbe, aber auch vieles falsch machen. Um die Lebensqualität im Alter zu sichern, muss man sein Wohnumfeld betrachten und nach Möglichkeiten suchen, was kann man verbessern und verändern.

Zwischen den Räumen sollte es keine Schwellen geben, damit man im Bedarfsfall auch mit Gehhilfe und Rollstuhl zurechtkommt. „Schon ein Absatz von fünf bis sieben Millimeter schafft ein Rollstuhlfahrer nicht ohne Hilfe, geschweige denn ganze Zentimeter“, sagt Abbe. Aber auch dicke Teppiche seien Hindernisse für Räder.

Eine Alternative sei auch die Erleichterung des Übergangs durch flache tiefe Stufen vor oder hinter der Schwelle. Duschen sollten niveaugleich zum Boden gestaltet werden. Aber es müssen nicht immer große Umbauten sein, auch kaum merkliche Veränderungen erleichtern den Alltag. „Bei der altersgerechten Wohnraumanpassung geht es vor allem um den Gewinn von Lebensqualität“ betont Mathias Abbe.

„Das Ziel muss es sein, lange, selbstbestimmt, sicher und komfortabel im eigenen Zuhause zu verbleiben“.

Mathias Abbe, Wir für uns eG

Wenn die Schritte schwerer fallen, hilft schon das Beheben von kleinen Stolperfallen wie in den Laufweg ragende Möbel. Abbe rät, man sollte überlegen, welche Möbel man wirklich braucht oder in welcher Kommode nur lange nicht benutzte Dinge gelagert werden. „So ein Stück wird aussortiert, um mehr Platz zu haben“.

Weitere Grundlagen für Lebensqualität im Alter sind aber auch Versorgung und Teilhabe. Hier bieten sich vor allem gemeinschaftsorientierte Wohnformen an, wo ambulante Pflege angeboten wird. Ebenfalls gibt es Wohnpartnerschaften zwischen Jung und Alt mit sozialem Service. Weitere Möglichkeiten sind betreute Wohnanlagen. In der Regel bestehen diese aus barrierefreien Miet- oder Eigentumswohnungen mit der Option einer sozialen Betreuung die mit einem vertrag geschlossen werden kann.

Ebenfalls gibt es ambulante betreute Wohngemeinschaften mit drei bis zwölf Personen. Gerade die kleinen Gemeinden müssen sich mit Blick auf den demographischen Wandel stellen. Gemeinde müssen Quartierskonzepte so gestalten, dass ältere Menschen im vertrauten Umfeld bleiben können. Drei Bausteine werden dazu benötigt, altersgerechtes Wohnen und Grundversorgung, Ortsnahe Unterstützung und Pflege sowie Bereitstellung von Beratung und soziale Netzwerke, die Handlungsfelder kommunaler Seniorenpolitik.

Es gibt so viele Dinge, die den persönlichen Lebensweg zeichnen betont Abbe, denn zum Lebensglück eines jeden Menschen gehört ein echtes Zuhause. Der Ort, der uns Geborgenheit und Sicherheit bietet, in dessen vier Wänden wir so sein können, wie wir uns am Wohlsten fühlen. Für die Gemeinden wird es eine große Herausforderung und Aufgabe sein, eine seniorengerechte Infrastruktur zu schaffen. Wichtig wären vor allem barrierefreie Wege, öffentliche Toiletten, Mittagsangebote, Sitzgelegenheiten wie Parkbänke. Ebenfalls mangelt es an Pflegeberatungsstellen, Tagespflegeeinrichtungen und Nachtpflege, denn für ältere Menschen und ihre Angehörigen ist es äußerst schwierig, sich durch den Informations-Dschungel zu kämpfen, was es an Unterstützungsmöglichkeiten für die Alltagsbewältigung gibt konkretisierte Mathias Abbe seine Vorstellung, denn Hausnotruf, Treppensteighilfen, fernbedienbare Geräte, altersgerechter Umbau der Wohnung, all das sind Themen, die in den Vordergrund treten, wenn man älter wird.